Kompromisse in einer Beziehung, Ehe oder Partnerschaft
Eine erfolgreiche Beziehung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich zwei Menschen zusammentun, um ihr weiteres Leben miteinander zu teilen. Beide Partner wissen insgeheim, was sie sich von der Beziehung versprechen und dass man selbst aktiv sein muss, um die Liebe frisch zu halten. Aus diesem Blickwinkel ist eine Beziehung stets von einer gewissen „Gewinnerwartung“ gekennzeichnet: beide Partner möchten letztlich aus der Beziehung profitieren. Jeder einzelne Partner für sich selbst ist in der Lage, alleine zu leben und ist von seinem Wert und seinen Fähigkeiten überzeugt. Beide Partner sind bereit, ihre Bedürfnisse dem anderen gegenüber offen zu äußern. Jeder kann zulassen, dass der Partner gewisse Bedürfnisse hat, die er selbst nicht teilt und beide lassen entsprechend zu, dass sich der andere diese Wünsche auch alleine erfüllt. Im Falle von Konflikten sind beide darum bemüht, dem Gegenüber ihre eigene Sicht darzustellen, ohne den anderen schlecht zu machen. Sie sind beide somit um einen Kompromiss bemüht
Die Kluft zwischen Theorie und Praxis zeigt sich in der Eheberatung, Paarberatung:
Soweit die Theorie einer für beide Seiten erfüllenden Partnerschaft. Natürlich sieht die Praxis bisweilen anders aus. Insbesondere das Thema Kompromisse sorgt häufig für Streit in einer Beziehung, weil sich einer der Partner übergangen oder missverstanden fühlt.
Glück durch Kompromisse in einer Partnerschaft – Ist dies möglich?
Zwar ist der Mensch bekanntlich ein Herdentier, der erst durch regelmäßige soziale Kontakte wirklich glücklich sein kann, doch verfügt er auch über die Sehnsucht, seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche umsetzen zu können. Dies gilt vor allem im engen Zusammenleben mit einem Partner in einer Beziehung. Kompromisse bilden gewissermaßen ein Abkommen beider Partner, die Wünsche und Bedürfnisse beider Seiten miteinander zu kombinieren.
Bisweilen leiden Kompromisse in einer Partnerschaft jedoch unter einem schlechten Image. Kompromisse haben häufig einen faden Beigeschmack, da sie heutzutage mit dem Wort Verlieren auf eine Stufe gestellt werden. Viele Personen denken, dass es bei einem Kompromiss nur einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Jedoch sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass Kompromissbereitschaft und Anpassung im sozialen Leben unverzichtbar sind. Dies gilt sowohl im Beruf (beispielsweise beim Verhältnis mit Kollegen oder Vorgesetzten) als auch im Privatleben (bei Freundschaften ebenso wie in einer Beziehung).
Den goldenen Mittelweg in einer Beziehung finden
Viele Personen stellen sich die Frage, wie viele Kompromisse eine Beziehung vertragen kann. Der goldene Mittelweg entpuppt sich in diesem Fall als optimale Lösung, denn eine Beziehung kann nur dann wirklich funktionieren, wenn beide Partner glücklich sind und sich wohl fühlen. Vor allem nach der ersten Phase der Verliebtheit zählen Konflikte zum Alltag einer Beziehung. Dies liegt vor allem daran, dass jeder Partner seine eigenen Bedürfnisse und Vorlieben hat, die er in der Folge nicht bereit ist, dauerhaft zu unterdrücken oder hinten anzustellen. Möchte man den Konflikt beilegen, ist ein Kompromiss unausweichlich.
Viele Personen setzen einen Kompromiss jedoch mit einer gewissen Form der Selbstaufgabe gleich. Ziel eines Kompromisses ist es jedoch, dass beide Partner mit der vereinbarten Situation gut leben können. Selbstaufgabe hingegen macht auf Dauer unglücklich und krank. Nicht vergessen sollte man, dass eine Partnerschaft stets von einem gegenseitigen Nehmen und Geben lebt. Zudem lohnt es sich in einer Partnerschaft für beide, die Wünsche des anderen zu kennen und zu respektieren, denn dies bedeutet automatisch auch, sich eigene Freiräume schaffen zu können.
Leitfaden: Wie können Kompromisse in einer Partnerschaft umgesetzt werden?
Sie sollten Ihre Wünsche und Gefühle offen mit Ihrem Partner besprechen, denn dieser kann schließlich nicht Ihre Gedanken lesen. Sagen Sie Ihrem Partner direkt, wenn Sie sich bei Konflikten als ständiger Verlierer sehen. Hierzu suchen Sie am besten einen passenden Zeitpunkt und ein ruhiges und ungestörtes Umfeld auf. Eine solche Aussprache kann auch an einem neutralen Ort, wie beispielsweise einem Café oder einem Restaurant, erfolgen. Reden Sie hierbei nicht um den heißen Brei herum, sondern nennen Sie das Problem direkt beim Namen, beispielsweise wenn es um Ihre Freizeit oder Ihre Freundschaften geht. Achten Sie darauf, während des Gespräches in der Ich-Form zu reden, denn es geht schließlich um Ihre Meinungen und Ansichten. Vergessen Sie nicht, dass eine Beziehung nur durch eine gesunde Mischung aus Nähe und Distanz wachsen kann. Freiräume sind für beide Partner somit unerlässlich. Werden Sie selbst aktiv, gehen Sie mit Ihren Freunden aus oder suchen Sie sich ein Hobby, das Ihnen Spaß macht. Danach werden Sie Ihrem Partner sicherlich eine Menge zu erzählen haben, was für Ihre Beziehung ungemein bereichernd ist. Bedenken Sie, dass somit auch Ihr Partner von Ihren Freiräumen profitieren wird.
Fazit
Häufig leiden Kompromisse in einer Beziehung unter einem schlechten Image. Jedoch geht es bei Kompromissen in einer Partnerschaft nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, im passenden Moment zu geben oder zu nehmen. Kompromisse sind in einer Beziehung auf kurz oder lang unvermeidlich und gewährleisten ein harmonisches Zusammenleben mit dem Partner.